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26
Juli
Dankbarkeit.
Von Zeit zu Zeit mache ich mir eine kleine Liste. Diese Liste erinnert mich daran dankbar zu sein und nichts als selbstverständlich zu nehmen. Ich bin dankbar (da-)für / (dar-)über
Das Netz.
Das Netz wird für mich vom Kommunikationsmedium mehr und mehr zur Shopping-Mall, zum Bankschalter und zu einem Briefkasten. Vom Menschen zum Geld bis nichts mehr übrig bleibt auf das ich mich wirklich beziehen will - nur zwangsläufig muss.
Wohlfühlen
Gestern beschrieb mir ein junger Mann, dass er keine Texte mehr schreibe - seit er "zu ruhig" wohnt. Es fehle an Worten. An Inspiration. Dieser Gedanke umtreibt mich im Moment. Schreibe ich u.a. deswegen so wenig hier? Weil es mir gut geht? Weil ich mich wohl fühle in meiner Haut? Weil keine Spannung in Form von (unfreiwilliger) Arbeit, Kollegen, Freunde, Ämtern, Nachbarn vorhanden sind? Oder wenn Spannungen da sind, ich sie akzeptiere. Versuche sie zu lösen, aber auch nach dem Versuch auch ohne Lösung gut leben kann? All das trifft irgendwie zu, aber es geht noch tiefer. Ich fühle mich im Netz nicht mehr sicher, weil ich um die Möglichkeiten weiß. Weil Anonym sich (für mich) nicht mehr anonym anfühlt. Weil es auch im Netz immer mehr um Macht und Herrschaft geht. Die Zeiten der erfrischenden Anarchie (auch wenn sie nie eine wirklich war) sind vorbei. Zumindest gefühlt. Inzwischen wünsche ich mir die Zeiten der Brieffreundschaften zurück. Das Postgeheimnis. Das Teilen von Gedanken und Gefühlen. Einen riesigen Vorteil hat das Netz allerdings immer noch: es verbindet - zumindest scheinbar - Menschen wieder miteinander. Zerrissenes kann gekittet werden. Und wenn nicht gekittet dann zumindest lassen die Möglichkeiten der Zerstreuung den fehlenden Kitt vergessen. Aber will ich das überhaupt? WKW und Facebook habe ich hinter mir und immer noch lässt mich mein Nichtvermissen fassungslos zurück. Denn mein Umfeld signalisiert mir immer wieder, dass ich doch vermissen müsse.
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