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Überwiegend heiter bis wolkig


09
Oktober
Manchmal träume ich von einem Flashmob ...
... der urinalen Art.

Immer dann, wenn ich mich darüber ärgere, dass einem der menschlichsten aller Bedürfnisse Kasse gemacht wird. Die Bedürftigen werden abgezockt. Das Personal meist (oder immer?) auch. Der Betreiber verdient. Der Auftraggeber verdient - meist Einkaufscenterbetreiber die so tun als hätten sie diesen Auftrag nicht erteilt bzw. der 00-Pächter wäre zufällig vom Himmel in ihre Mall gefallen.

Ich fühle mich als Kunde nicht willkommen. Auch nicht mit Gutschein. Ich gehe und komme meist nicht wieder. Oft schreibe ich Mails an die Betreiber. Manchmal auch nicht.

Aber immer wieder träume ich von einem Flashmob der urinalen Art als Protest gegen die Abzocke. Soweit wird es sicher nie kommen.

Kleine Notiz an mich: Sollte ich je eine Shopping-Mall betreiben - kosten die Toiletten nichts und das Personal wird anständig bezahlt. Meine Mitarbeiter dürfen Trinkgelder annehmen, aber auf gar keinen Fall die Besucher in irgendeiner Form drängen etwas zu geben.

 
 
In Berlin angekommen
Nach ein paar Jahren Berlin fange ich an mich über Busse und Bahnen zu ärgern, wenn sie "nur" im 10-Minuten-Takt fahren.

Aber nur ganz kurz. Bald hatte ich ein Lächeln im Gesicht. Dann hörte man(n) mich lachen. Auf meine Erklärung hin sagte er nur: "Nun bist Du in Berlin wirklich angekommen."

Na denn.

 
 
Überwiegend im wirklichen Leben
Der Umzug tat wohl. Der Rechner bleibt oft aus. Die eher düstere Stimmung ist fast vollständig verschwunden.

Gut so.

 
 
26
Juli
Dankbarkeit.
Von Zeit zu Zeit mache ich mir eine kleine Liste. Diese Liste erinnert mich daran dankbar zu sein und nichts als selbstverständlich zu nehmen.

Ich bin dankbar (da-)für / (dar-)über
  • meinen Mann.
  • meine Freunde.
  • ein Dach über dem Kopf zu haben.
  • zu Leben.
  • zu Lieben.
  • genug zum Essen zu haben.
  • Essen genießen gelernt zu haben.
  • zu hören.
  • zu sehen.
  • zu fühlen.
  • in relativer Freiheit zu leben.
  • zu fühlen.
  • zu riechen.
  • zu schmecken.
  • Sonne auf meiner Haut fühlen zu können.
  • mich über ein Glas frisches Wassen freuen zu können.
  • gehen zu können.
  • in einem Land aufgewachsen zu sein in dem ich lesen, schreiben und rechnen lernen durfte. Vor allem aber lesen lernen durfte.
  • Spatzen zuschauen zu können.
  • etc.pp.

 
 
Das Netz.
Das Netz wird für mich vom Kommunikationsmedium mehr und mehr zur Shopping-Mall, zum Bankschalter und zu einem Briefkasten. Vom Menschen zum Geld bis nichts mehr übrig bleibt auf das ich mich wirklich beziehen will - nur zwangsläufig muss.

 
 
Wohlfühlen
Gestern beschrieb mir ein junger Mann, dass er keine Texte mehr schreibe - seit er "zu ruhig" wohnt. Es fehle an Worten. An Inspiration.

Dieser Gedanke umtreibt mich im Moment. Schreibe ich u.a. deswegen so wenig hier? Weil es mir gut geht? Weil ich mich wohl fühle in meiner Haut? Weil keine Spannung in Form von (unfreiwilliger) Arbeit, Kollegen, Freunde, Ämtern, Nachbarn vorhanden sind? Oder wenn Spannungen da sind, ich sie akzeptiere. Versuche sie zu lösen, aber auch nach dem Versuch auch ohne Lösung gut leben kann?

All das trifft irgendwie zu, aber es geht noch tiefer. Ich fühle mich im Netz nicht mehr sicher, weil ich um die Möglichkeiten weiß. Weil Anonym sich (für mich) nicht mehr anonym anfühlt. Weil es auch im Netz immer mehr um Macht und Herrschaft geht. Die Zeiten der erfrischenden Anarchie (auch wenn sie nie eine wirklich war) sind vorbei. Zumindest gefühlt.

Inzwischen wünsche ich mir die Zeiten der Brieffreundschaften zurück. Das Postgeheimnis. Das Teilen von Gedanken und Gefühlen.

Einen riesigen Vorteil hat das Netz allerdings immer noch: es verbindet - zumindest scheinbar - Menschen wieder miteinander. Zerrissenes kann gekittet werden. Und wenn nicht gekittet dann zumindest lassen die Möglichkeiten der Zerstreuung den fehlenden Kitt vergessen.

Aber will ich das überhaupt? WKW und Facebook habe ich hinter mir und immer noch lässt mich mein Nichtvermissen fassungslos zurück. Denn mein Umfeld signalisiert mir immer wieder, dass ich doch vermissen müsse.

 
 
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Last update: 2012.11.30, 12:18
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